Projekttage gegen Ausgrenzung

Der Projekttag gegen Ausgrenzung und Rassismus wurde von der Schülervertretung 2014 angestoßen, da die Schülersprecher der Meinung waren, dass die Schüler und Schülerinnen zu oft aufgrund ihrer Herkunft oder ihres Aussehens ausgegrenzt, gemobbt und beschimpft werden. Damit ein gewaltfreies Klima entstehen kann, wünschten sie sich einen Projekttag, der Raum schafft für kritische Diskussionsrunden und einen kreativen Umgang mit dem Thema der ethnischen Vielfalt. Dabei geht auch um die Vermittlung des dynamischen Kulturbegriffs und das Verständnis von Individualität. Diesem Wünsch folgte Frau Cosentino und bereitete in Zusammenarbeit mit der Schülervertretung und einigen Kolleginnen und Kollegen den ersten Projekttag vor.

Im Rahmen des Projekttages finden auch kritische Themen wie Alltagsrassismus sowie einen souveränen Umgang gegen Vorurteile ihren Weg in die Schulklassen, damit die Schülerinnen   und Schüler anschließend auch reflektiert und gestärkt sozusagen als handlungsfähige und mündige Bürger/innen entlassen werden.

So kam es, dass am 2. April 2014 der erste Projekttag gegen Ausgrenzung in enger Zusammenarbeit mit der Schülervertretung initiiert wurde. Die Schülersprecherinnen Marie und Esther führten durch das Programm und motivierten die Schülerinnen und Schüler der Eichendorff Realschule sich mit Vorurteilen auseinanderzusetzen.

Anlass dazu gab der Kurzfilm „Schwarzfahrer“, den sich alle Schülerinnen und Schüler gemeinsam in der Aula anschauten, anschließend im Laufe des Vormittags auf unterschiedlichen Niveaus bearbeiteten, um die Ergebnisse mittags in der Aula wieder vor allen Schülerinnen und Schüler zu präsentieren, nachdem Argandonas Trommelwelten musikalisch die Schule „zusammen trommelte“.

Einige bastelten, andere texteten Songs, wiederum andere improvisierten kurze Theaterstücke. Manche Klassen führten lange intensive Diskussionen über eigene Erfahrungen mit Vorurteilen in ihrem Alltag.

Doch alle waren sich einig, dass der Projekttag die Klassen und ihrer Klassenlehrer/innen ein stückweit nachhaltig zusammenrücken ließ.

Der zweite Projekttag gegen Ausgrenzung ereignete sich am 27.3. und stand unter dem Motto: „Je sicherer und zufrieden ich bin, desto aufgeschlossener und toleranter kann ich sein.“ Hierbei beschäftigten sich die Schüler innen und Schüler vordergründig mit ihrer Identität, also ihren Stärken und Schwächen und inneren Konflikten, die zum Teil durch zum Teil traditionelle Zwänge erzeugt werden.

Im Mittelpunkt stand hier einerseits das Schubladen- Denken, dass gerade beim Kennenlernen von neuen Personen hinderlich wirkt, da man anhand von äußerlichen Merkmalen urteilt und sich neue Wege oder Freundschaften vorweg verbaut.

Deswegen haben sich die 5er, 6er und 7er mit neuen Wegen des Kennenlernens auseinandergesetzt und Wege erarbeitet , die ihre Schubladen zu überwinden mögen.

Die älteren Schülerinnen und Schüler hingegen erarbeiteten den Fall Keziban, in dem es um die junge Deutsch- Türkin Keziban geht, die nicht weiß, ob sie Türkin oder Deutsche sein will. Diesen Identitätskonflikt galt es zu analysieren und zu diskutieren hinsichtlich der Frage, ob man sich überhaupt entscheiden und festlegen muss oder ob man sich von diesen dogmatischen und statischen Positionen lösen kann?

Im Anschluss daran versammelten sich alle Schülerinnen und Schüler in der Aula, um sich die Ergebnisse der anderen Klassen anzuschauen. Nadja (10d) und Joel (10b) führten diesmal durch das Programm. Neben dem Beitrag der 10c und Frau Schwadorf , der in verschiedenen Sprachen ein Statement gegen Rassismus darbot, unterstützen Frau Gang, Herr Hässy, Frau Kiesel und Frau Cosentino den Schülerchor mit einer musikalischen Darbietungen u.a. des Songs „Imagine“ von John Lennon.

Außerdem veranstaltete unser Schulsozialarbeiter Klaus Schneider an beiden Tagen Fotoaktionen mit Statements gegen Ausgrenzung während den Pausen. Dort ließen sich Schülerinnen und Schüler mit ihren Statements fotografieren.

Während der Projekttage sammelten die Schülervertreterinnen sowie die Klassen 9b von Frau Kiesel fleißig Unterschriften, weil sie sich bei dem bundesweiten Projekt „Schule ohne Rassismus, Schule mit Courage“ bewerben wollten. Was ihnen gelang, denn seit Juni 2015 darf sich die Eichendorff Realschule als Schule ohne Rassismus- Schule mit Courage bezeichnen.

Eine feierliche Zeremonie mit offizieller Vergabe des Titels findet in Kürze statt.

Mittlerweile besteht das Planungsteam des Projekttages aus Frau Cosentino, Frau Kiesel sowie den Schülersprecherinnen und Schülersprechern.

mario argandona